Sie stehen tausendfach auf Fabrikgeländen: Gasetanks mit luftförmigen Medien, die für die Herstellung diverser Produkte nötig sind – und die mit HEROSE-Armaturen bestückt sind. Für besonders prickelnde Wirkung sorgt der Kohlensäure-Tank von Linde in Ostheim vor der Rhön: Dort braut Bionade seine Erfrischungsgetränke – in Geschmacksrichtungen wie Holunder, Kräuter oder neuerdings auch Streuobst.
Rundgang mit Wolfgang Bufe, einem der beiden Geschäftsführer. Er erklärt, warum die Limonaden aus der Rhön gesunder sind als die der Mitbewerber: „Weil wir ausschließlich natürliche Rohstoffe benutzen und weniger Zucker zusetzen.“ Anders als herkömmliche Limonaden werden die Getränke hier nicht einfach aus Wasser, Zucker, Zitronen- oder Phosphorsäure und zumeist künstlichen Aromen zusammengemischt. Die Getränke werden u. a. durch einen aufwändigen Fermentationsprozess auf natürliche Weise hergestellt und ähnlich wie Bier nach eigenem Reinheitsgebot aus Wasser und Malz gebraut. Wolfgang Bufe: „Dass dabei kein Alkohol entsteht, ist dem Enzym Glucoseoxydase zu verdanken, das einen Teil des Zuckers in Gluconsäure, eine milde, organische Säure, umwandelt.“
Entdeckt wurde die Wirkung dieses Enzyms von Dieter Leipholdt, dem Gründer der Firma. Ihm wollte es nicht einleuchten – so erzählt Wolfgang Bufe –, dass Bier, das Lieblingsgetränk der Männer, durch ein Reinheitsgebot geschützt ist, während Kinder und Jugendliche bei Limonaden immer Spuren von Chemie zu sich nehmen müssen. Die milde Gluconsäure hat einen zweiten Vorteil. Bufe: „Eine gute Erfrischung braucht ja Zucker und Säure im richtigen Verhältnis. Je stärker eine Säure also ist, desto mehr Zucker muss zugesetzt werden. Wir brauchen weniger, um erfrischend zu schmecken – und weniger Zucker bedeutet wiederum weniger Kalorien.“ Damit Limonaden schön prickeln, darf die Kohlensäure nicht fehlen. Bufe: „Wir verarbeiten ungefähr 300 Tonnen Biogon C im Jahr.“ Der Kohlensäure-Tank auf dem Hof ist komplett mit HEROSE-Armaturen ausgestattet: mit Sicherheitsventilen zur Absicherung gegen Überdruck, mit Absperr– und Umschaltarmaturen, mit Füllmodulen, einer Überfüllsicherung und Kombidruckreglern. Bufe: „Weitere Sicherheitsventile sind im Schnelldampferzeuger der Fermentierer montiert, die mit einem Druck von 0,7 bis 0,8 bar arbeiten.“
Rohstoffe aus der Region
Nicht nur bei der Produktion geht das fränkische Unternehmen voran: Die Rohstoffe kommen – wann immer es geht – direkt aus der Rhön. Und so kennt das Unternehmen fast alle Zulieferer seit vielen Jahren persönlich. Beispielsweise die Familie Ritter, die nur ein paar Kilometer weiter seit 2005 Holunder anbaut. Ingrid Ritter: „Die ersten 500 Bäume hat damals Bionade bezahlt. Das Unternehmen nimmt uns jährlich die gesamte Ernte zu einem sehr fairen Festpreis ab – egal, wie groß die Menge gerade ist.“ Mittlerweile bewirtschaftet der Bio-Hof Ritter 3700 Holunderbäume auf 7 ½ Hektar – und auf weiteren 2 ½ Hektar Quitte, die Teil der Mischung in der neuen Streuobst-Variante des Getränkeproduzenten ist. Geschäftsführer Wolfgang Bufe: „Alle unsere Zutaten sind zu 100 Prozent natürlich und ausschließlich aus biozertifizierten Rohstoffen gewonnen. Ganz im Sinne der Bio-Verordnung verzichten wir komplett auf künstliche Farb-, Konservierungs- und Süßstoffe.“
Die Bionade GmbH in Ostheim, im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön, ging 1995 aus der dort ansässigen Privatbrauerei Peter hervor und gehört heute zur Radeberger Gruppe.
(c) Fotos: Carsten Wurr